Ohne Stroud gewinnen die Texans im Vorjahr nur drei Spiele, mit ihm sind es zehn. Foto (c) IMAGO / ZUMA Wire

Man stelle sich einen 13-jährigen Jungen vor, dessen Vater zu 38 Jahren Haft verurteilt wird. In Folge wird er von seiner alleinerziehenden Mutter aufgezogen und spielt mit gebrauchten Footballschuhen, da das Geld knapp ist. Keine zehn Jahre später schnürt er seine Schuhe für die Houston Texans auf der schwierigsten Position als Quarterback in der NFL. Die Rede ist von C.J. Stroud, der die Texans in seiner Rookie-Saison bis in die zweite Runde der Playoffs geführt hat.

Die Lebensgeschichte von Coleridge Bernard Stroud, kurz C.J. Stroud, liest sich wie das Drehbuch eines überzeichneten Hollywood-Films – und doch hat sie sich genau so zugetragen: 63 Kilometer östlich von Los Angeles. Der junge C.J. geht in der 175.000 Einwohner-Stadt Rancho Cucamonga auf die High School. Sein Vater Coleridge ist Pfarrer und das finanzielle Rückgrat der sechsköpfigen Familie, in der C.J. das jüngste von vier Kindern ist. Leider kann Coleridge seinen familiären Verpflichtungen nicht immer gerecht werden, da er mit Drogenproblemen zu kämpfen hat und eine Vorstrafe sein Leben überschattet.

Am 12. April 2015 kommt es zu einem einschneidenden Ereignis, das das Leben der Familie Stroud grundlegend verändert: In der Innenstadt von San Diego verschafft sich Coleridge gewaltsam Zutritt zum Fahrzeug einer Frau, die an einer Ampel hält. Der Familienvater fordert sie auf, zu einem Haus zu fahren, um dort Drogen zu kaufen. Später kann die Frau zwar entkommen, aber Coleridge befindet sich immer noch im gestohlenen Auto.

Es kommt zu einer Verfolgungsjagd zwischen ihm und der Polizei, die damit endet, dass Coleridge mit dem Fahrzeug gegen einen Pfosten prallt und in die San Diego Bay springt. Nach seiner Festnahme wird er aufgrund von Autodiebstahl, Kidnapping, Raub, sexueller Nötigung, Flucht vor einem Beamten und rücksichtslosen Fahrens zu einer Haftstrafe von 38 Jahren verurteilt. Die Strafe ist deshalb so hart, da Coleridge nicht zum ersten Mal mit dem Gesetz in Konflikt gerät.

Die Haftstrafe des Vaters stürzt die Familie Stroud in die finanzielle Krise

Die Beziehung zwischen C.J. und seinem Vater war bis dahin blendend, doch nun bricht er den Kontakt ab. Der Vorfall stürzt die Familie Stroud in den finanziellen Abgrund. Mutter Kimberly muss plötzlich alleine für die Kinder sorgen. C.J. kann sich keine neuen Footballschuhe leisten, in der Schule ist er auf Essenspakete angewiesen. Die Familie Stroud steht kurz vor der Obdachlosigkeit, als Kimberly einen Job als Managerin einer Lagerhalle bekommt. Die Familie darf in der Wohnung darüber leben.

Coleridge stand immer am Spielfeldrand, wenn C.J. Football oder Basketball spielte. Er war derjenige, der C.J. als Erster beibrachte, wie man einen Football wirft. Ohne seinen Vater verändert sich C.J. Mitmenschen beschreiben ihn in dieser Zeit als orientierungslos, still und wütend. „Er spielte in diesem Jahr, aber er war anders. Er spielte nicht so gut, wie er es gekonnt hätte. Seine Armstärke war immer noch großartig, aber er wurde still“, erklärt sein High-School-Coach Willie Munford im Interview mit Sports Illustrated.

Schon mit neun Jahren kann C.J. den Ball 50 Yards (ca. 45,7 Meter) weit werfen, etwa doppelt so weit wie die anderen Kinder. Gegnerische Jugendtrainer beschweren sich bei Munford, da sie den Eindruck haben, dass Stroud in Wirklichkeit älter sei. „Die größten Schwierigkeiten hatten damals die Wide Receiver, weil sie seine weit geworfenen Bälle nicht fangen konnten“, erzählt Munford, der C.J. fünf Jahre lang trainierte.

Einige Jahre später an der High School findet sich C.J. zunächst trotzdem auf der Ersatzbank wieder. Seine Mutter ermutigt ihn immer wieder, „beharrlich“ zu sein und „geduldig“ zu bleiben. Das Warten und die Mühe zahlen sich aus, denn C.J. entwickelt sich zu einem der besten und spektakulärsten jungen Quarterbacks Kaliforniens.

C.J. zeigt sein Können jedoch nicht nur mit dem eiförmigen, sondern auch mit dem runden Leder: In ihm steckt ein hervorragender Basketballer, der seine Qualitäten vor allem im Distanzwurf unter Beweis stellen kann. Diese Doppelbegabung hilft ihm auch auf dem Footballfeld. Durch die Schnellangriffe im Basketball fällt es ihm im Football leichter, Passfenster zu erkennen und auszunutzen. Außerdem ermutigt Munford Stroud dazu, seine Pässe in die Richtung zu werfen, in die sich die Passempfänger bewegen, anstatt dorthin, wo sie sich zum Zeitpunkt des Abspiels befinden: Die Grundlage für Strouds vorausschauenden Pässe, die noch heute zu seinen Spezialitäten zählen.

Wie C.J. Stroud auf den Schachtrainer Seth Makowksy traf

Bei einem Elite-11-Footballcamp kommt es zu einer Begegnung, die seine spätere Karriere prägen wird. Stroud und die anderen jungen Quarterbacks treffen auf Seth Makowsky, einen Performance Coach, der den jungen Talenten das Schachspiel näherbringt. Viele der anderen Quarterbacks sind skeptisch, ob ihnen dieses fachfremde Strategiespiel weiterhelfen kann. C.J. ist sofort begeistert, obwohl er bislang noch nie Schach gespielt hat und nutzt jede freie Minute, um sich von Makowsky die Feinheiten des Spiels erklären zu lassen.

Makowsky ist der Meinung, dass Schach den jungen Quarterbacks viel beibringen kann: Entscheidungsfindung, Verhalten unter Druck, Fehlervermeidung. Wie ein Quarterback an der Line of Scrimmage muss ein Schachspieler erkennen, wo er angreifen kann und wo mögliche Bedrohungen lauern. Makowsky, der die zeitlose Weisheit des Spiels betont, erinnert sich an seine ersten eigenen Schacherfahrungen: „Je tiefer ich in die Materie einstieg, desto schneller traf ich Entscheidungen. Wenn mir ein Fehler unterlief, konnte ich ihn schneller korrigieren. Ich konnte Folgefehler vermeiden und hatte einen Prozess zur Entscheidungsfindung“, sagte er der Los Angeles Times.

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Das klingt abstrakt, doch nicht nur Quarterbacks wie Stroud, Jalen Hurts oder Joshua Dobbs schwören auf Makowskys Methoden. Er arbeitet mit Baseball-, Fußball- und Volleyballspielern, mit Führungskräften aus der Wirtschaft und sogar Schauspielerin Cameron Diaz zusammen. Makowsky greift auf unterschiedliche Techniken zurück. Er verlangt von seinen Kunden etwa, einen Zug innerhalb von 10 Sekunden zu machen. Oder er beschallt sie mit Publikumslärm, der durch ein Headset dröhnt. Sein Motto lautet: "Player, not a piece". Das Ziel: die Kontrolle über das eigene Spiel zu behalten und keine Figur im Spiel eines anderen zu sein.

Mitarbeiter des Footballcamps sind erstaunt, wie sehr C.J. vom Schachspiel profitiert. Er forciert keine Würfe mehr, agiert geduldiger und disziplinierter und spielt klügere Pässe. Und er begreift, dass er nicht nur auf dem Feld alles für seinen Football-Traum geben muss. Er sieht sich Highlights von Drew Brees an, um dessen Beinarbeit zu studieren. Ihm gefällt, dass Brees keine unnötige Bewegung macht – der Quarterback der New Orleans Saints war die personifizierte Effizienz. Stroud ist sich bewusst, dass es im Sport nicht nur darauf ankommt, der stärkste und schnellste Athlet zu sein, sondern auch darauf, seinen Verstand einzusetzen. So wie beim Schach. Bald werden die großen Colleges auf C.J. aufmerksam. Als er sein erstes Stipendienangebot von der University of Colorado erhält, sitzen er und seine Mutter zusammen in der kleinen Wohnung über der Lagerhalle und weinen vor Freude. Am Ende entscheidet er sich für die Ohio State University und erreicht mit ihr 2022 das Halbfinale der landesweiten College-Meisterschaft.

Wenn C.J. Stroud eine Schachfigur wäre...

Wäre Stroud eine Schachfigur, wäre er eine Dame – so vielseitig präsentiert er sich auf dem Footballfeld. Er hat die Armstärke, um Bälle in enge Fenster zu feuern, aber auch das Fingerspitzengefühl, um sie mit Touch zu servieren. Durch seine vorausschauenden Pässe bringt Stroud seine Wide Receiver in die Lage, Yards nach dem Catch zu erlaufen. Außerdem kommen seine Pässe meist so genau, dass die Passempfänger sich nur selten der Flugbahn des Balls anpassen müssen; der Ball erreicht sie fast mühelos. „Stroud könnte sein Ziel nicht verfehlen, selbst wenn er es versuchen würde. Er ist einfach ein begnadeter Werfer“, schreibt The Ringer im Draft-Guide.

Dank seiner herausragenden Übersicht trifft der heute 22-Jährige auch unter Druck schnelle und meistens richtige Entscheidungen. Gegen den Blitz bleibt Strouds Ball-Placement auf hohem Niveau. Außerdem besitzt er ein natürliches Gespür dafür, wie er sich am besten in der Pocket bewegen muss. Er scheut sich auch nicht davor, harte Hits einzustecken, wenn die Defense ihn dazu zwingt. Hinzu kommt sein schneller Release und außergewöhnliche Auffassungsgabe: Kurz vor dem Einschlag eines gegnerischen Verteidigers schafft er es oft, den Ball noch an den richtigen Ort zu platzieren.
Im November 2023 geht Stroud näher auf seinen Spielstil ein und verwendet den Ausdruck „kontrollierte Aggression“. Sein Credo lautet: „Sei aggressiv, wenn sich die Gelegenheit bietet, aber handle klug und kontrolliert, wenn dies nicht möglich ist.“

Beim NFL-Draft wird C.J. Stroud an Position 2 ausgewählt

Nachdem er es bei der Heisman Trophy (Preis für den besten College-Spieler) ins Finale geschafft hat, ist klar: Stroud könnte im NFL-Draft im April 2023 zu den ersten Picks gehören. Tatsächlich wird er von den Houston Texans an zweiter Stelle ausgewählt. Der erste Platz geht an Quarterback-Konkurrent Bryce Young, den sich die Carolina Panthers sichern.

Während sich Stroud prompt in der NFL zurechtfindet, ist Young bis heute weit davon entfernt. Der Absolvent der University of Alabama findet bei den Panthers bislang nicht die besten Umstände vor: eine wackelige Offensive Line und wenig Qualität im Receiver-Corps machen ihm das Leben schwer. Mit 2877 Yards, elf Touchdowns und zehn Interceptions enttäuscht er allerdings auch individuell. Oft schätzt er den Druck falsch ein und muss sich viele Sacks ankreiden lassen.

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C.J. dagegen zeigt mit 4108 Yards, 23 Touchdowns und nur fünf Interceptions fabelhafte Leistungen. Seine Touchdown-to-Interception-Ratio von 4,6 ist die beste aller NFL-Quarterbacks! Gegen die Tampa Bay Buccaneers bricht Stroud mit 470 Yards den Rekord für die meisten Passing Yards eines Rookies in einem Spiel. Außerdem stellt er zu Beginn der Saison den Rookie-Rekord für die meisten Passversuche ohne Interception auf (186).

C.J. Stroud führt die Houston Texans in die Playoffs

Ohne Stroud gewinnen die Texans im Vorjahr nur drei Spiele, mit ihm sind es zehn. Innerhalb eines Jahres gelingt den Texans in der AFC South der komplette Umschwung: von Platz vier 2022 auf Platz eins 2023. Am Ende steht die Qualifikation für die Playoffs und die Erkenntnis, dass großartige Quarterbacks wie Stroud die Entwicklung eines Teams extrem beschleunigen können. Vielleicht hätte er auch die Panthers sofort konkurrenzfähig gemacht.

In einem Jahr, in dem sich viele Quarterbacks verletzen (z.B. Aaron Rodgers, Anthony Richardson, Kirk Cousins, Joe Burrow), in schlechten Umständen spielen (z.B. Patrick Mahomes, Justin Herbert) oder hinter den Erwartungen bleiben (z.B. Jalen Hurts, Trevor Lawrence), zeigt C.J. Stroud Ausnahmeleistungen. Fast alle Teams werfen kürzere Pässe als in den Jahren zuvor – aber nicht die Texans mit Stroud. Auf Quarterbacks wie Joe Flacco oder Joshua Dobbs werden Lobeshymnen angestimmt, aber Flacco wirft in seinen sechs Einsätzen (inklusive Playoffs) doppelt so viele Interceptions wie Stroud in der gesamten Saison. Dobbs unterlaufen sogar vier Fehlpässe in einem Spiel.

Bei den Texans fällt immer wieder auf, wie gut die Routen der Wide Receiver miteinander verknüpft sind. Offensive Coordinator Bobby Slowik gebührt hier viel Anerkennung. Dennoch muss ein Quarterback hieraus erst einmal Kapital schlagen. Weder zählt die Offensive Line zu den besten der Liga noch gehören die Passempfänger um Nico Collins, Tank Dell und Dalton Schultz zur Elite. Aber Slowik und Stroud bringen sie in Situationen, in denen sie glänzen können.

Hat ein Test vor dem Draft C.J. Stroud geschadet?

Aber warum war er nicht der klare Nummer-1-Pick? Die Scouts schwärmten in höchsten Tönen von seiner ausgezeichneten Beinarbeit, seinem Deep Ball und seiner Präzision. Zudem ist er mit 1,91 Metern und 97 Kilogramm robust gebaut – im Gegensatz zum kleineren und eher leichten Young (1,78 Meter, 87 Kilogramm). Darüber hinaus warf er am College kaum Interceptions.

Ein Grund könnte ein Bericht im Vorfeld des Drafts gewesen sein, der sich auf Strouds schlechtes Resultat bei einem kognitiven Test während der NFL Combine bezog. Beim sogenannten S2-Test werden Reaktionsschnelligkeit und Antizipation überprüft; eigentlich Fähigkeiten, die er auf dem Feld eindrucksvoll zur Schau stellt. Der Score von Bryce Young soll 98 Prozent betragen haben, während Stroud nur auf 18 Prozent kam.

Das Ergebnis erschließt sich nicht ganz, spielt C.J. doch wie ein sehr intelligenter Quarterback. Vielleicht lag sein Fokus im Frühjahr auch woanders, eher auf dem Feld? Auf sein Ergebnis angesprochen, bemerkte Stroud: „Ich bin nicht hier, um Klassenarbeiten zu schreiben, sondern um Football zu spielen.“ Dennoch könnten die Panthers diesen Test zum Anlass genommen haben, Young zu favorisieren.

Des Weiteren gaben die Scouts bei Stroud zu bedenken, dass er am College mit begabten Passempfängern zusammen spielte. Analysten kreideten ihm an, dass er kaum Plays außerhalb der Struktur machte. Vor dem Draft wurde er als klassischer Pocket-Passer betrachtet. Am College war sein Improvisationstalent allerdings deshalb nicht zu sehen, weil es nicht nötig war. Das Spiel gegen die Cincinnati Bengals zeigte beispielsweise, wie breit sein Repertoire wirklich ist.

C.J. Stroud punktet mit seinem Charakter und seiner Einstellung

Die Houston Texans können sich glücklich schätzen, Stroud ausgewählt zu haben. Wie viele Teams können nach einem Jahr schon von sich behaupten, ihren Franchise-Quarterback gefunden zu haben? Sein Head Coach bei den Houston Texans, DeMeco Ryans, ist vor allem von Strouds Charakter überzeugt. „Ein Grund für seinen Erfolg ist die Bereitschaft, sich akribisch vorzubereiten, sich coachen zu lassen und bei allem immer besser werden zu wollen“, sagte der 39-Jährige.

Stroud hat sich jedoch nicht nur das Vertrauen des Hauptübungsleiters erarbeitet, sondern auch das seiner Teamkollegen. Im Frühsommer lud Stroud seine Teamkollegen zum gemeinsamen Training nach Südkalifornien ein. Dabei bezahlte er Flüge und Hotels. Außerdem organisierte er kurz vor dem Trainingscamp ein Bowling-Event. Auch die kleinen Dinge machen einen Unterschied: Seinen Mitspielern schickt er Videos von Spielzügen, an denen er im Training arbeiten möchte.

„Meine Aufgabe ist es, dafür zu sorgen, dass es allen um mich herum besser geht und sie sich in meiner Nähe wohlfühlen. Je öfter ich das schaffe, desto besser“, sagte Stroud im Laufe der Saison bei ESPN. Nico Collins, derzeit bester Texans-Receiver, hat schon im Sommer bemerkt, dass Stroud „das gewisse Etwas“ habe. Ein Selbstvertrauen, das auch Mutter Kimberly verblüfft: „Ich bin erstaunt, wie belastbar er ist. C.J. ist der erstaunlichste Mensch, den ich je getroffen habe.“ Seine Mutter und seine Schwester wohnen übrigens nicht mehr in der Wohnung über der Lagerhalle, denn C.J. hat ihnen von seinem NFL-Gehalt ein Haus mit vier Schlafzimmern in Kalifornien gekauft.

Weiterhin nur am TV dabei: C.J. Strouds Vater

In seinem ersten Playoffspiel gegen die Cleveland Browns (45:14) konnte sich Stroud noch einmal steigern. Schon in der ersten Halbzeit warf er drei Touchdown-Pässe, die alle bei Play-Action-Spielzügen zustande kamen. Aufgrund der hohen Führung in der zweiten Hälfte wurde er bereits zehn Minuten vor Spielende für seinen Ersatzmann Davis Mills ausgewechselt. In diesem Jahrtausend ist er damit der jüngste Quarterback, der ein Playoff-Spiel gewinnt.

Auch wenn die Texans in der Divisional Round gegen die Baltimore Ravens um MVP-Favorit Lamar Jackson klar mit 10:34 unterlagen, ist die Saison ein voller Erfolg. Die Ravens, die tiefe Pässe so gut verteidigen wie vielleicht keine andere Mannschaft in der NFL, ließen erneut keinen Passing-Touchdown von Stroud zu. Genau wie in Woche 1, als die Texans sich mit 9:25 geschlagen geben mussten. 19 Wochen später waren die Texans zwar ein besseres Team – das Gleiche galt allerdings auch für die Ravens.

Es war wohl das bisher größte Spiel im Leben von C.J. Stroud – und es fand ohne sein Vater statt. Nach fünf Jahren Funkstille haben die beiden heute wieder Kontakt. Im Podcast The Pivot erzählte Stroud: „Mein Vater war mein bester Freund und ihn so zu verlieren, war hart. Ich gucke jetzt auf die Seiten meines Vaters, die positiv waren, aber für eine ganze Weile war es nicht so. Ich habe ihn wirklich gehasst. Wie konntest du mich so hängen lassen?“

Heute setzt sich C.J. dafür ein, dass sein Vater früher aus dem Gefängnis entlassen wird. Er hält das Strafrechtssystem in den USA für „fehlerhaft“ und unterstützt die Initiative Reform Alliance, die bessere Haftbedingungen fordert und die Möglichkeit, dass Inhaftierte einfacher und schneller zurück ins Leben finden.

Im Jahr 2040 könnte Coleridge auf Bewährung entlassen werden. Er wäre dann 74 Jahre alt. C.J. träumt von dem Tag, an dem ihn sein Vater im Stadion unterstützen kann, und betet für eine vorzeitige Entlassung. Aber ob er 2040 mit fast 40 Jahren, noch in der NFL spielt, ist ungewiss.


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