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Ligareform der GFL-Juniors erhöht den Aufwand und wird in Hall kritisch gesehen

2024: Unicorns starten mit U20 und U19 - Foto (c) Manfred Löffler

Die Schwäbisch Hall Unicorns melden für das Jahr 2024 zwei Mannschaften im Junioren-Bereich: Ein U20-Team in der Jugendbundesliga GFL-Juniors und eine U19-Mannschaft auf Landesebene. Der Grund dafür ist eine kurzfristig eingeführte Ligareform der GFL-Juniors, die nicht nur von den Unicorns kritisch gesehen wird.

„Dass es einige Punkte gibt, die eine Reform der GFL-Juniors anzeigen, steht außer Zweifel“, sagt der stellvertretende Unicorns-Vorsitzende David Seiffer. „Das, was jetzt aber im Schnelldurchlauf beschlossen wurde und insbesondere die Art und Weise, wie diese Entscheidungen vorbereitet und getroffen wurden, macht uns und andere Vereine nicht glücklich.“ Auch der TV-Sender Sport1 hat unlängst auf www.sport1.de darüber berichtet.

Seiffer hebt dabei besonders auf die erst im November veröffentlichte Anhebung der Altersobergrenze von 19 auf 20 Jahre in der Jugendbundesliga ab, die bereits ab der kommenden Saison Gültigkeit haben soll. „Die Vereine haben bei der Kaderplanung ihrer Herren-Teams für 2024 mit dem Zugang des ältesten U19-Jahrgangs aus 2023 gerechnet. In GFL-Juniors-Vereinen fallen diese Zugänge jetzt aus“, so Seiffer. Das Argument, dass man die 20-jährigen Spieler ja nicht in der GFL-Juniors einsetzen müsse, zieht für Seiffer dabei nicht: „Wenn in der GFL-Juniors U20 möglich oder besser gesagt der neue Standard ist, dann muss man auch U20 spielen. Andernfalls wird man sportlich nicht konkurrenzfähig sein und wird dem Anspruch einer Bundesliga nicht gerecht werden können.“

Auch Halls Sportdirektor Siegfried Gehrke sieht die neue Altersgrenze problematisch: „Wir stehen einer GFL-J-Reform grundsätzlich offen gegenüber. Das gilt allerdings nicht für eine Umstellung auf U20. Da überwiegen eindeutig die Nachteile.“ Neben den organisatorischen Problemen steht dabei für Gehrke insbesondere auch die große Altersspanne im Vordergrund: Ohne eine gleichzeitige und bundesweite Reform der Jugendligen auf niedrigerem Level und auf Landesverbandsebene, stehen sich in der GFL-Juniors nun Spieler im Alter zwischen 16 und 20 Jahren gegenüber. „Die körperlichen Unterschiede von Jugendlichen in diesem Altersbereich sind eindeutig zu groß“, so Gehrke.

Besonders ärgerlich findet man bei den Unicorns, dass die Ligareform ohne vorherige Diskussion und ohne Meinungsaustausch unter den GFL-Juniors-Vereinen entschieden wurde. „Erst nach einer intern bereits getroffenen Entscheidung gab es ein informelles Video-Meeting der GFL-J-Vereine, zu dem sehr kurzfristig eingeladen wurde“, so Seiffer. „Dort gab es auch viel Kritik und einige Vereine haben dabei wohl auch erst die Auswirkungen der Reform richtig realisiert.“ An der Entscheidung hat das in der Folge aber nichts geändert. „Man kann und soll über alles diskutieren, Vor- und Nachteile abwägen und dann entscheiden. Das doch aber eben bitte mit einer Diskussion unter den Betroffenen und mit einem passenden Vorlauf, der den Vereinen, Spielern und Trainern auch Planungssicherheit gibt“, mahnt Seiffer an.              

Genau diese Planungssicherheit fehlt den Unicorns, nicht nur mit Blick auf die Aktiven-Kader im GFL-Team und in der zweiten Mannschaft. „Nachdem die 29 Spieler, die unsere U19 altersbedingt nach der Saison 2023 verlassen mussten, nun für die U20 spielberechtigt sind, haben wir fast 100 Spieler im Junioren-Alter“, sagt Jugendleiterin Corinna Falk. „Wir können nicht zu fast der Hälfte dieser Spieler sagen, dass sie es im neuen Jahr wohl nicht auf den Platz schaffen werden.“ Man sieht sich somit durch die U20-Entscheidung gezwungen, ein weiteres Junioren-Team auf Landesebene zu melden, wo in der Altersklasse U19 gespielt wird. „Das ist mit einem großen finanziellen, personellen und organisatorischen Aufwand verbunden, den wir jetzt sehr kurzfristig stemmen müssen“, so Falk. 

Neben der neuen Altersgrenze wird es auch Neuerungen bei der Gruppeneinteilung der GFL-Juniors geben. Die bisher vier Regionalgruppen Nord, West, Mitte und Süd werden auf die zwei Gruppen Nord und Süd mit jeweils neun Mannschaften reduziert. Innerhalb der beiden Gruppen spielt jeder gegen jeden, allerdings jeweils nur einmal (zuhause oder auswärts). Über die Gruppenspiele qualifiziert man sich für die Playoffs und darüber für den Einzug in das Endspiel um die deutsche Jugendmeisterschaft, den Juniorbowl.

Absteiger aus der GFL-Juniors sollen die beiden Neuntplatzierten in den Regionalgruppen Nord und Süd sein. Unklar ist hingegen noch, wie sich der Aufstieg zur GFL-Juniors für die Saison 2025 genau gestalten wird: „Teams aus den Regionalligen spielen gegebenenfalls eine Relegation um den Aufstieg zur GFL-J. Der regionale Zuschnitt der Liga erfolgt jedes Jahr neu anhand der Lizenzmeldungen“, heißt es in der Veröffentlichung des Bundesverbandes.

Das Kickoff-2024-Meeting für die U20 und die U19 der Unicorns findet am Dienstag, den 19. Dezember um 17:30 Uhr im OPTIMA Sportpark statt. Dort sind auch weiterhin interessierte Neueinsteiger und bereits Footballerfahrene Spieler herzlich willkommen.

Quelle: PM Schwäbisch Hall Unicorns / Axel Streich


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