Jalen Hurts führt das Top-Tier der Fantasy-Quarterbacks im Jahr 2023 an.

Obwohl er keiner der erfolgreichsten Rushing-Quarterbacks in der Liga ist, beendete der amtierende Super-Bowl-Champion Patrick Mahomes die Vorsaison mit den meisten Fantasy-Punkten aller Quarterbacks – 428,4 waren es nach 18 Wochen. Er führte die NFL mit weitem Abstand in der Kategorie Passing-Yards an und warf auch die meisten Touchdowns aller Quarterbacks. Ja, Mahomes kann als Scrambler durchaus athletisch überzeugen, doch sein Top-Finish ohne eine große Anzahl designter Runs zeigt, wie gut der 28-Jährige ist – sowohl im realen Leben als auch in Fantasy. Aber sollte Mahomes deswegen auch als Nummer 1 in die kommende Fantasy-Spielzeit gehen? Findet es in den kommenden Absätzen heraus.


Bevor wir uns in die Rankings für das Jahr 2023 stürzen, eine kleine Anmerkung meinerseits: Spieler zu ranken ist vor jedem Fantasy-Draft eine gute Möglichkeit, um unter Zeitdruck nicht den Überblick zu verlieren. Noch besser sind aber Tiers, also Gruppen von Spielern, die ungefähr denselben Wert haben. Sie helfen euch dabei, zu erkennen, wo aktuell der Value im Draft liegt und wo ihr ihn womöglich liegen lasst.

Ein kleines Beispiel zur Veranschaulichung: Ihr seid „on the clock“ und habt noch immer keinen Quarterback für euer Team gepicked. Auf dem Board sind allerdings gerade noch vier bis fünf Quarterbacks, die alle im selben Tier (sagen wir, Tier 2) geranked sind. Bei den Runningbacks ist dagegen nur noch eine Option aus einem eigenen Tier vorhanden, dahinter gibt es einen massiven Drop-Off in der Qualität.

In diesem Fall ergibt es mehr Sinn, den Runningback zu nehmen, auch wenn es vielleicht schon der dritte oder gar vierte in eurem Team ist, da ihr davon ausgehen könnt, dass in der nächsten Runde nach wie vor ein Quarterback aus Tier 2 auf dem Board ist. Solche Entscheidungen sind es, die euch dabei helfen, keinen Value auf dem Draftboard zu lassen und das bestmögliche Team zusammenzustellen.

Wenn ihr diese Strategie verinnerlicht habt, seid ihr jetzt bereit für unsere Quarterback-Rankings für das NFL-Jahr 2023. Los geht’s:

Tier 1: Die Besten der Besten (Elite)


1. Jalen Hurts, Philadelphia Eagles
2. Josh Allen, Buffalo Bills
3. Patrick Mahomes, Kansas City Chiefs

Um ein elitärer Fantasy-Quarterback im Jahr 2023 zu sein, muss ein Spieler nicht nur High-End-Fähigkeiten im Passspiel mitbringen, sondern auch Rushing-Upside am Boden bieten. In der kommenden Spielzeit trifft das meiner Meinung nach nur auf drei Spieler zu: Jalen Hurts, Josh Allen und Patrick Mahomes. Ich finde, man kann die drei Superstars im Prinzip einordnen, wie man will. Auf meiner Liste ist Hurts leicht vorne, weil er den besten Supporting-Cast um sich herum hat und als Runner am meisten Value liefert. Doch würde es mich überraschen, wenn Hurts am Ende die Nummer 3 hinter Allen und Mahomes ist? Nein, denn auch die anderen beiden Dual-Threat-QBs checken jede Box für Fantasy-Ruhm.



Tier 2: High-End-Rusher und High-End-Passer


4. Lamar Jackson, Baltimore Ravens
5. Joe Burrow, Cincinnati Bengals
6. Justin Fields, Chicago Bears
7. Trevor Lawrence, Jacksonville Jaguars
8. Justin Herbert, Los Angeles Chargers

Ganz knapp nicht in das erste Tier haben es Jackson und Burrow geschafft. Zwar ist Jackson wohl am ehesten in der Lage, mit Hurts als Runner mitzuhalten, doch seine Passing-Production ist in den letzten zwei Jahren genug abgefallen, dass er sich „nur noch“ in Tier 2 meiner Rankings findet. Burrow ist der erste Quarterback auf meiner Liste ohne signifikantes Upside am Boden, doch er ist quasi ein Lock für 4.000+ Passing-Yards und 30+ Touchdowns. Lawrence und Herbert könnten 2023 in Burrows Bereiche vorstoßen und liegen nur knapp hinter dem Bengals-Star. Fields hingegen führte alle Quarterbacks 2022 in Rushing-Versuchen an, was ihm einen unglaublich hohen Floor gibt.

Tier 3: Wöchentliche Top-12-Kandidaten


9. Dak Prescott, Dallas Cowboys
10. Anthony Richardson, Indianapolis Colts
11. Daniel Jones, New York Giants
12. Geno Smith, Seattle Seahawks
13. Kirk Cousins, Minnesota Vikings
14. Tua Tagovailoa, Miami Dolphins

Der erste Spieler, bei dem ich signifikant vom Consensus-Board abweiche, ist Anthony Richardson (ADP: QB18). Der Rookie wird aller Voraussicht nach in Woche 1 für die Colts starten und ist ohne jede Frage noch ein riesiges Projekt als Passer. Andererseits gibt es auch keine Zweifel daran, dass Richardson unglaubliches Potenzial als Runner mitbringt. Sein Coach Shane Steichen wird die Stärken von Richardson von Beginn an maximieren – viel Laufspiel und hin und wieder ein Big Play durch die Luft. Die Colts werden 2023 vermutlich nicht viele Siege holen, doch Richardson wird von Beginn an Top-12-Finishes liefern. Ich sage, das reicht am Ende aus, um zu den besten zehn Signalcallern (wohlgemerkt im Fantasy-Land!) zu zählen. Nennt es einen Hot Take, nennt mich einen Homer, doch ich glaube fest daran.



Tier 4: Etablierte Optionen mit sicherem Floor


15. Deshaun Watson, Cleveland Browns
16. Russell Wilson, Denver Broncos
17. Aaron Rodgers, New York Jets
18. Jared Goff, Detroit Lions
19. Derek Carr, New Orleans Saints

Während ich deutlich größere Stücke auf Richardson halte als die meisten Fantasy-Experten, haben diese Watson oft höher in ihren Rankings (ADP: QB9). Ich bin da skeptischer. Ja, Watson war aufgrund seiner Sperre möglicherweise nicht zu 100 Prozent in Form, doch es beunruhigt mich, wie schwach der 27-Jährige bei stabilen Metriken wie dem Play aus sauberer Pocket heraus war. Das muss sich 2023 dringend ändern, wenn Watson wieder zu den verlässlichen QB1s zählen soll. Ähnliches gilt für Wilson – hier hoffen Fantasy-Fans und Wilson-Manager auf einen Impact des neuen Head Coaches Sean Payton. Wenn Payton Wilsons Karriere nicht wiederbeleben kann, dann vermutlich niemand.

Tier 5: QBs mit Upside, aber auch Fragezeichen


20. Kenny Pickett, Pittsburgh Steelers
21. Bryce Young, Carolina Panthers
22. Trey Lance, San Francisco 49ers
23. Jordan Love, Green Bay Packers
24. Matthew Stafford, Los Angeles Rams
25. C.J. Stroud, Houston Texans

Pickett hat in der zweiten Hälfte der Vorsaison den Eindruck erweckt, dass er sich langsam an das Tempo in der NFL angepasst hat. Tatsächlich hatte der 25-Jährige in den Wochen 12 bis 18 das höchste PFF-Passing-Grade (88,9) in der Liga. Das zeigte sich aber nicht auf dem Papier, da in dieser Zeitspanne nur vier Touchdowns heraussprangen – doch das schreit geradezu nach positiver Regression. Derzeit ist Pickett eine meiner absoluten Lieblingsoptionen als QB2 in Superflex-Ligen oder als Upside-Pick hinter „sicheren“ Optionen wie Geno Smith oder Daniel Jones.



Tier 6: Der verletzte Kyler Murray und Low-Floor-QBs


26. Kyler Murray, Arizona Cardinals
27. Jimmy Garoppolo, Las Vegas Raiders
28. Ryan Tannehill, Tennessee Titans
29. Mac Jones, New England Patriots
30. Sam Howell, Washington Commanders
31. Desmond Ridder, Atlanta Falcons
32. Baker Mayfield, Tampa Bay Buccaneers

Murray wäre natürlich deutlich höher in meinen Rankings, wenn er nicht einen beträchtlichen Teil der Saison verletzt verpassen würde. Und angesichts der Tatsache, dass die Cardinals 2023 kaum kompetitiv sein werden, gibt es auch nicht viele Anreize für Arizona, ihren Superstar schnell auf den Rasen zu bringen. Man plant in Phoenix bereits für das Jahr 2024 und dasselbe sollten Fantasy-Manager mit Murray tun. Ein möglicher Sleeper in diesem Tier ist Howell, doch der 22-Jährige muss erst einmal den Starting-Job in Washington im Camp-Battle mit Jacoby Brissett gewinnen. Howell hat in seinem einen NFL-Start 2022 und auf dem College in North Carolina großes Rushing-Upside gezeigt und könnte im Saisonverlauf einige Tiers klettern, wenn er sich den Starter-Job wirklich sichert.

Und das war es auch schon mit den Quarterback-Rankings, nächste Woche beschäftigen wir uns noch mit den Tight Ends. Übrigens: Wer sich für unsere Runningback-Rankings für das Fantasy-Jahr 2023 interessiert, klickt einfach einmal hier. Und hier gibt es die Receiver-Rankings.


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