Chuba Hubbard hat das Backfield in Carolina von Miles Sanders übernommen. - Fotocredit: IMAGO / USA TODAY Network

Aus Fantasy-Sicht ist die Hälfte der Regular Season bereits vorbei und das heißt: Volle Kraft voraus in Richtung Playoffs. Egal, ob ihr auf Platz eins eurer Liga thront oder noch einen Lauf starten müsst, um die Postseason zu erreichen: Ihr solltet immer versuchen, euer Roster zu verbessern. Bye-Weeks stehen an, Verletzungen passieren und schon braucht ihr dringend Tiefe in eurem Roster. Welche Moves euch helfen, diese Tiefe herzustellen, verraten wir euch im Fantasy Football Waiver Wire für Week 9.


Meine Overall-Pickup-Liste:

1. Chuba Hubbard
2. Kyler Murray
3. Dalton Kincaid


Quarterback Waiver Wire Week 9


Kyler Murray, Arizona Cardinals, 36,9 % rostered


Die Cardinals haben das 21-tägige Trainingsfenster für Murray geöffnet und der 26-Jährige nahm bereits voll am Training teil. Zwar hat Head Coach Jonathan Gannon bereits gesagt, dass Joshua Dobbs auch in Woche 9 starten wird, doch wir können vorsichtig von einem Murray-Comeback in Week 10 ausgehen. Alle Teams, die beispielsweise Justin Fields, Kirk Cousins oder einen anderen Starter verloren haben, sollten sich schleunigst um Murray bemühen, der durchaus QB1-Zahlen in der zweiten Saisonhälfte liefern kann.

Will Levis, Tennessee Titans, 0,3 % rostered


Was war das bitteschön für ein Debüt von Levis in der NFL, nachdem den Rookie zuletzt fast nur negative Geschichten umgaben – getoppt natürlich von seinem Abrutschen in die zweite Runde des Drafts im April. Levis brachte gegen die Falcons 19 seiner 29 Pässe für 238 Yards und vier Touchdowns an den Mann und zeigte gerade mit DeAndre Hopkins (drei Scores) bereits eine tolle Chemie. Natürlich wird Levis nicht jede Woche derart brillieren, aber es war ein starker Start in seine NFL-Karriere. Ich würde Levis auf jeden Fall noch nicht direkt starten, aber einen Pickup ist er sicherlich wert.



Sam Howell, Washington Commanders, 32,4 % rostered


Howell ist und bleibt einer der meist unterschätzten Fantasy-QBs. Er führt die Liga nach wie vor klar in Dropbacks (369) an und liegt mit 13 Passing-Touchdowns auf Rang 6 ligaweit. Mit seinen 30 Punkten gegen die Eagles beendete Howell drei der letzten vier Wochen unter den Top 8. Howell sollte nicht nur in allen Ligen gerostered sein, sondern ist auf dem QB1-Radar in Spielen, in denen Washington kein klarer Favorit ist und sich auf den Lauf stützen kann.

Runningback Waiver Wire Week 9


Chuba Hubbard, Carolina Panthers, 40,8 % rostered


Miles Sanders nahm diese Woche in vollem Umfang am Training teil, doch es war erneut Hubbard, der das Backfield der Panthers anführte. Selbst bei den klaren Passing-Downs, sonst Sanders' Aufgabenfeld, bekam Hubbard immer wieder wertvolle Snaps. Es war zwar keine effektive Leistung von Hubbard (15 Laufversuche für 28 Yards), doch die Usage ist sehr vielversprechend.

Aufgrund seiner Spielzeit ist Hubbard, gerade angesichts der vielen Verletzungen auf der Runningback-Position, ein Must-Add. Er ist der einzige Back, der noch in mindestens 50 Prozent aller Ligen auf dem Waiver Wire ist, der eine realistische Chance hat, als Starter in die restlichen Saisonpartien seines Teams zu gehen. Daher ist Hubbard auch mein Priority-Pickup-Nummer-Eins diese Woche.

Zach Charbonnet, Seattle Seahawks, 37,2 % rostered


Kenneth Walker plagt sich nach wie vor mit einer Wadenverletzung herum, weswegen Charbonnet gegen die Browns mehr Spielzeit als gewöhnlich bekam. Der Rookie lief fünfmal für 53 Yards und fing zwei Pässe für zusätzliche 11 Yards. Das sind keine Fabelzahlen, aber Charbonnet bekam sowohl bei den Early-Downs als auch bei den Passing-Downs mehr Snaps als sonst.

Zudem übernahm Charbonnet die Rolle beim Two-Minute-Drill komplett von DeeJay Dallas. Dallas war nicht verletzt, er spielte schlichtweg nur noch bei den Special Teams. Zumindest die größere Rolle im Passspiel sollte Charbonnet also behalten. Das macht ihn noch nicht zu einem Fantasy-Starter, doch falls Walker weiterhin nicht zu 100 Prozent fit ist, könnte Charbonnet in Week 9 eine noch größere Rolle winken. Stasht den Rookie also angesichts seines Upsides.

Emari Demercado, Arizona Cardinals, 18,0 % rostered


Demercado stand bei 41 von 49 Snaps in den ersten drei Vierteln auf dem Rasen und lief 20 Mal für 78 Yards. Im vierten Viertel war es dann Keontay Ingram, der angesichts des großen Rückstands der Cardinals übernahm, Demercado spielte nur noch einen Snap. Kurzum: Bis James Conner von der Injured-Reserve-Liste zurückkehrt, gehört dieses Backfield dem Rookie.

Behaltet aber bitte den Injury-Report im Auge, denn Conner kann theoretisch in Woche 10 wieder auf den Rasen zurückkehren. Trotz eines schlechten Matchups mit der starken Browns-Defense macht Demercados Usage ihn zu einem RB2. Er und Hubbard sind die einzigen Waiver-Backs, die ich in dieser Woche mit Selbstvertrauen starten würde.

Wide Receiver Waiver Wire Week 9


Romeo Doubs, Green Bay Packers, 43,3 % rostered


Doubs bleibt ein großer Bestandteil der Packers-Offense und wurde von Jordan Love am Sonntag neun Mal getargeted. Der 23-Jährige fing zwar nur vier Bälle für 18 Yards, fand aber erneut den Weg in die Endzone. Mit seinen fünf Touchdowns hat Doubs jetzt schon mehr als in seiner ganzen Rookie-Saison. Seine 48 Targets rangieren ligaweit auf Platz 35. Jeder andere Receiver in den Top 50 hat in mindestens 50 Prozent der Ligen auf nfl.com einen Owner.

Doubs hat nicht so viele Receptions und Yards wie die anderen Wideouts in den Top 40, weil die meisten seiner Targets uncatchable sind. Die Packers-Offense, in erster Linie Quarterback Love, hat derzeit eine Schwächeperiode, doch sollte sich angesichts des vorhandenen Talents wieder fangen. Doubs kann ein konstanter WR2/3 sein, sobald die Offense besser spielt. Einen besseren Bench-Stash werdet ihr auf dem Waiver nicht finden.

Michael Wilson, Arizona Cardinals, 7,5 % rostered


Wilson führte die Cardinals-Receiver gegen die Ravens mit vier Catches für 58 Yards an und hat damit in fünf seiner letzten sieben Spiele mindestens 50 Receiving-Yards geholt. Mit 401 Receiving-Yards liegt er derzeit ligaweit auf Rang 38. Der Rookie spielt schon jetzt wie ein Low-End-Starter und ist ein exzellenter Ersatz für die anstehenden Bye-Weeks.

Das gilt insbesondere, sobald Kyler Murray zurückkehrt, was wohl übernächste Woche sein wird. Murray war von 2019 bis 2021 jedes Jahr einer der besten Deep-Ball-Passer der Liga und Wilson hat bereits mit Joshua Dobbs einen AdoT von 15,2 Yards (der höchste aller Wideouts mit mindestens 25 Targets). Murray kann mehr Big Plays aus Wilson herauslocken, der massives Upside für die zweite Saisonhälfte mit sich bringt.

Quentin Johnston, Los Angeles Chargers, 34,1 % rostered


Ein weiterer Rookie, der in Week 8 glänzen konnte, ist Johnston. Er fing fünf Bälle für 50 Yards und war damit das erste Mal in dieser Saison wirklich in die Chargers-Offense involviert. Er bekam zwar trotz Joshua Palmers kleiner Verletzung nicht viel mehr Snaps, doch seine Target-Share von 22,2 Prozent ging durch die Decke – in den Wochen zuvor war sie jeweils noch einstellig.

Johnston konnte bei seinen fünf Catches vier neue First Downs holen und damit genau so viele wie in den ersten sieben Wochen zusammen (!). Johnston ist noch kein sicherer Fantasy-Starter, aber wir reden immer noch von einem Erstrundenpick im Draft, der das Potenzial mit sich bringt, in einer starken Chargers-Offense einen Late-Season-Breakout zu feiern.

Tight End Waiver Wire Week 9


Dalton Kincaid, Buffalo Bills, 66,5 % rostered


Zu Kincaid gibt es eigentlich nicht mehr viel zu schreiben. Der Rookie feierte gegen die Bucs in Abwesenheit des verletzten Dawson Knox (IR-Liste) sein Breakout-Game und sollte ab sofort als TE1 in Lineups gestellt werden. Seine Ownership ist zwar mittlerweile auf knapp zwei Drittel aller Ligen angestiegen, aber ich will Kincaid dennoch noch einmal hier erwähnen, damit alle ihr Waiver Wire checken. Denn so einen Tight End werdet ihr im Saisonverlauf nicht mehr bekommen.



Jake Ferguson, Dallas Cowboys, 24,0 % rostered


Ferguson hatte eine Down-Woche und dann seine Bye-Week, deswegen ist seine Ownership teilweise bis auf 20 Prozent gefallen. Spätestens nach seinem Auftritt gegen die Rams (vier Catches für 47 Yards und einen Touchdown) wird sich das aber wieder ändern. Der Rookie spielte erneut knapp 90 Prozent aller Snaps mit den Cowboys-Startern. Kann er seine Target-Share vom Saisonbeginn (knapp 20 Prozent) wieder erreichen, ist der 24-Jährige ein High-End-TE1. Bis dahin würde ich ihn zwischen Platz 7 und 12 ranken.

Logan Thomas, Washington Commanders, 29,9 % rostered


Gegen die Eagles fing Thomas sechs Pässe für 44 Yards und einen Score. Der Routinier holt im Schnitt knapp zehn PPR-Punkte pro Spiel und ist auf einer Per-Game-Basis der TE11 in dieser Saison. Die Commanders laufen pro Partie die meisten Passspielzüge in der Liga (52) , was sich gegen die Eagles fortsetzte. Angesichts dieses Volumes ist Thomas ein Low-End-TE1, der in deutlich mehr als jeder dritten Liga gerostered sein sollte.

Defense Watch – Week 9:


Los Angeles Chargers @ New York Jets, 24,1 % rostered


Die Chargers waren bereits gegen die Bears eine meiner Empfehlungen und holten respektable 9 Fantasy-Punkte. Nun steht mit den Jets und Zach Wilson ein weiteres gutes Matchup an. Angeführt von Khalil Mack wird der Pass-Rush der „Bolts“ dem jungen Quarterback massive Probleme bereiten.

Washington Commanders @ New England Patriots, 23,8 % rostered


Washingtons Defense ist aus Fantasy-Sicht ein wenig Hit or Miss, aber die Patriots geben nach den Giants die meisten Punkte an D/STs ab. Gegen die Falcons und Giants konnten die Commanders überzeugen, daher streame ich weiterhin gegen Mac Jones – bis dato ein erfolgreiches Unterfangen.

Hinweis: Alle Ownership-Zahlen beziehen sich auf offizielle Fantasy-Ligen bei fantasy.nfl.com!


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