Zach Charbonnet bekommt diese Woche die Chance, sich als Leadback der Seahawks zu beweisen. Foto: IMAGO / Icon Sportswire

Es gab eine Vielzahl an Verletzungen in Week 11, die euer Lineup torpediert haben könnten, aber komischerweise ist das Waiver Wire dennoch nicht so ergiebig, wie ich es am Sonntagabend noch gedacht habe. Gut, vielleicht untertreibe ich auch: Schließlich haben wir einen Rookie-RB, der in Fahrt kommt, ein paar interessante Receiver und sogar einmal eine echte Upside-Option bei den Tight Ends. Hier ist unser Fantasy Football Waiver Wire für Week 12.


Meine Overall-Pickup-Liste:

  1. Zach Charbonnet
  2. Odell Beckham Jr.
  3. Isaiah Likely

Quarterback Waiver Wire Week 12

Derek Carr, New Orleans Saints, 29,9 % rostered

Carrs Schulter sollte während der Bye-Week der Saints Zeit gehabt haben, sich zu erholen. Ich gehe also davon aus, dass er in Week 12 gegen Atlanta wieder das Ruder von Jameis Winston übernehmen wird. Solange Carr startet, ist er gegen die Falcons ein exzellenter Start, lässt deren Defense doch die viertmeisten QB-Fantasy-Punkte zu.

Gardner Minshew, Indianapolis Colts, 4,0 % rostered

Einmal abgesehen von einem Monsterspiel gegen die Cleveland Browns in Woche 7 ist Minshew aus Fantasy-Sicht kein solider Starter gewesen. Die Buccaneers lassen jedoch die fünftmeisten Fantasy-Punkte von gegnerischen Quarterbacks zu. Das bringt Minshew zumindest in Superflex-Ligen und tiefen Ligen auf den Streaming-Radar.

Matthew Stafford, Los Angeles Rams, 42,9 % rostered

Stafford konnte gegen Seattle am Wochenende nicht überzeugen, doch die Seahawks-Defense ist gerade gegen den Pass auch unterschätzt. Gegen Arizonas „Schweizer-Käse“-Secondary sollte der ehemalige Super-Bowl-Champion wieder in die Spur zurückfinden – auch wenn sein Ceiling bei einem Ausfall von Cooper Kupp natürlich deutlich niedriger wäre.

Runningback Waiver Wire Week 12

Zach Charbonnet, Seattle Seahawks, 34,3 % rostered

Fantasy-Manager warten schon das ganze Jahr darauf, dass Charbonnet in Seattle endlich eine Chance bekommt. Bislang ist das nicht passiert, weil Starter Kenneth Walker eine gute Saison spielt. Gegen die Rams in Week 11 ging Walker aber bereits angeschlagen ins Spiel und im ersten Viertel musste er die Partie dann mit einer Bauchverletzung verlassen. Mit 21 Carries für 69 Yards zeigte Charbonnet im Anschluss, dass ihn die Seahawks durchaus als Three-Down-Back sehen.

Der talentierte Rookie wird wohl an Thanksgiving am Donnerstagabend das Backfield erneut komplett für sich alleine haben. Das Matchup mit der Niners-Defense ist nicht optimal, doch alleine aufgrund des Volumes wird Charbonnet irgendwo in den RB2-Ranks landen. Selbst in kleineren Ligen sollte er zumindest Flex-Appeal haben, ist das Ceiling des 22-Jährigen aufgrund seiner Usage im Passing-Game doch massiv.

Leonard Fournette, Buffalo Bills, 8,1 % rostered

„Playoff Lenny“ hat die letzten drei Wochen im Practice Squad der Bills verbracht und soll laut Head Coach Sean McDermott bald so weit sein, in den aktiven Kader aufgenommen zu werden. Das Bills-Backfield ist nach wie vor alles andere als sattelfest. In Week 10 wurde der Starter James Cook aufgrund eines Fumbles zwischenzeitlich auf die Bank verbannt und in Week 11 war Ty Johnson aus dem Nichts auf einmal in die Offense involviert.

Es gibt natürlich keine Garantie, dass Fournette auch nur ansatzweise Fantasy-relevant wird, doch die Bills suchen offenbar händeringend nach einer neuen Dynamik im Backfield. Ich denke, Fournette wird irgendwann seine Chance bekommen, vielleicht schon nächste Woche. Stellt ihn in Week 12 auf keinen Fall in euer Lineup, aber gerade in tiefen Ligen ist der Super-Bowl-Champion einen Pickup wert – nur für das Potenzial, was sein könnte.

Ty Chandler, Minnesota Vikings, 27,3 % rostered

Alexander Mattison hat es als erst zweiter Spieler in diesem Jahr geschafft, das Concussion-Protokoll der NFL in nur einer Woche wieder zu verlassen (Brock Purdy war der andere). Damit war Mattison gegen die Broncos unerwartet der Starter, doch Chandler war dennoch stark in die Offense involviert. Er bekam 10 Carries, fing vier Bälle und kam auf insgesamt 110 Scrimmage-Yards.

Am wichtigsten aber: Mattison verlor erneut einen Fumble. Man darf sich durchaus wundern, wann der Stuhl unter dem 25-Jährigen zu heiß wird. Zumindest hat uns Chandler gezeigt, dass er in guten Matchups eine Flex-Option ist. Ein solches erwartet ihn in Week 12 mit den Chicago Bears. Schon alleine als Handcuff ist der Sophomore aber einen Pickup wert.

Meine aktualisierte Handcuff-Liste (ohne spezielle Wertung):

Trayveon Williams (Starter: Joe Mixon)
Zamir White (Starter: Josh Jacobs)
Joshua Kelley (Starter: Austin Ekeler)
Rico Dowdle (Starter: Tony Pollard)
Matt Breida (Starter: Saquon Barkley)
Kenneth Gainwell (Starter: D'Andre Swift)
Tyjae Spears (Starter: Derrick Henry)

Wide Receiver Waiver Wire Week 12

Demario Douglas, New England Patriots, 16,7 % rostered

Douglas hatte in Week 11 ein Bye, doch in seinen vier Spielen zuvor holte der Patriots-Rookie im Schnitt fünf Receptions bei sieben Targets. Mit 1,98 Yards pro gelaufener Passroute führt Douglas alle Patriots-Receiver mit mindestens 50 gelaufenen Passrouten mit Abstand an.

Er ist der klare Nummer-Eins-Receiver in der Offense und liefert vor allem in PPR-Ligen Woche für Woche einen sicheren Floor – vor allem gegen die Giants in Week 12. Dabei interessiert es recht wenig, ob Mac Jones oder Bailey Zappe startet, da beide in Douglas ihre erste Option underneath sehen werden.

Odell Beckham Jr., Baltimore Ravens, 32,8 % rostered

OBJ ist in den letzten drei Wochen von den Toten auferstanden und erzielte in diesem Zeitraum drei Touchdowns. In Week 11 zeigte er mit vier Catches für 116 Yards bei sieben Targets seine beste Saisonleistung. Er sah auf dem Feld besser aus, frischer als zuvor und erinnerte mehr an den Spieler, der im Super Bowl vor zwei Jahren für die Rams so wichtig war.

Solange ihn seine Schulterverletzung aus dem Spiel am Donnerstag nicht behindert, ist Beckham ein Breakout-Kandidat für den Schlussspurt der Saison. Das gilt insbesondere, da die Ravens mit Mark Andrew eine ihrer wichtigsten Anspielstation für die restliche Spielzeit verloren haben.

Jayden Reed, Green Bay Packers, 32,0 % rostered

Reed hat in drei seiner letzten vier Spiele über 80 Receiving-Yards geholt und führt alle Packers-Receiver mit 463 Receiving-Yards an. Wie sehr die Packers ihrem Rookie bereits vertrauen, zeigt die Tatsache, dass Reed auch im Laufspiel immer wieder eine Rolle bekommt. So auch gegen die Chargers am Sonntag, als er drei Mal für 46 Yards und einen Score lief.

Angesichts der Verletzungen im Backfield der Packers (Aaron Jones und Emanuel Wilson) sollte sich dieser Trend gegen die Lions an Thanksgiving fortsetzen. Das macht Reed zu einem spannenden Flex-Play am Donnerstagabend. Doch auch für die restliche Saison stehen die Zeichen gut, haben die Packers doch den laut PFF drittleichtesten Restschedule für Receiver.

Tight End Waiver Wire Week 12

Isaiah Likely, Baltimore Ravens, 1,8 % rostered

Likely profitiert vom Saisonaus von Ravens-Star Mark Andrews, der sich gegen die Bengals am Knöchel verletzte. Wir haben in der Vergangenheit gesehen, dass Likely ein Low-End TE1 mit Upside sein kann, wenn Andrews Spiele verpasst. Gegen die Chargers, welche die siebtmeisten Fantasy-Punkte an TEs abgeben, ist Likely am Wochenende definitiv auf dem Streaming-Radar.

Pat Freiermuth, Pittsburgh Steelers, 33,8 % rostered

Es war ein sehr ruhiges Comeback für Freiermuth, der gegen die Browns nach mehreren Wochen auf der IR-Liste auf den Rasen zurückkehrte. Er fing nur einen Pass für 7 Yards, doch er sollte gegen die Bengals stärker involviert sein. Nur zwei Teams lassen mehr Fantasy-Punkte von Tight Ends zu als Cincinnati. Daher ist Freiermuth eine Streaming-Option, wenn auch eine stark Touchdown-abhängige.

Michael Mayer, Las Vegas Raiders, 1,9 % rostered

Meyer fing gegen die Dolphins vier Bälle für 46 Yards und bekam fünf Targets. Er stand aber nur bei 70 Prozent der Snaps auf dem Rasen und seine Target-Share ist von den erhofften 20 Prozent ebenfalls noch weit weg. Falls Mayer diese Zahlen verbessern kann, ist der talentierte Rookie aber ein Breakout-Kandidat im Saisonendspurt und möglicherweise ein Top-Sleeper in Fantasy-Drafts 2024.

Defense Watch – Week 12:

New York Giants vs. New England Patriots, 14,2 % rostered

Mac Jones? Bailey Zappe? Es ist unklar, wer für die Patriots auf Quarterback starten wird, doch eine Tatsache bleibt: Diese Offense ist schon vor Wochen auseinander gebrochen. Die Giants-Defense sollte nach ihrer Spike-Week gegen die Commanders erneut eine Top-8-Unit sein.

New England Patriots @ New York Giants, 36,5 % rostered

Die Patriots sind längst keine der „Vintage“-Units von Bill Belichick, aber andererseits hat jede Defense in den letzten Wochen gegen die Giants wie die 85-Bears gespielt. Die Patriots sollten vielerorts verfügbar sein, hatten sie in Week 11 doch eine Bye.

Hinweis: Alle Ownership-Zahlen beziehen sich auf offizielle Fantasy-Ligen bei fantasy.nfl.com!


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