Bears-Quarterback Justin Fields steht 2023 vor einer Breakout-Saison.
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Für viele NFL-Spieler hat sich ihre Karrieresituation in dieser Offseason geändert – sei es durch Neuzugänge in der Free Agency, Konkurrenz im Draft oder einen neuen Coach. Wir bei TOUCHDOWN24 haben uns einmal alle 32 Roster in der Liga angesehen und uns sechs Spieler herausgesucht, die in der neuen Saison ihren endgültigen Breakout feiern könnten. Keiner der Akteure auf der Liste hat bisher eine Pro-Bowl- oder All-Pro-Nominierung eingeheimst, sie alle haben 2023 aber das Potenzial, sich diese Auszeichnung in ihren Lebenslauf zu schreiben.

 

Justin Fields, Quarterback, Chicago Bears


Die Bears haben in der Offseason alles daran gesetzt, den Supporting-Cast rund um Fields zu verbessern. Sie verpflichteten Offensive Guard Nate Davis und den ehemaligen Packers-Tight-End Robert Tonyan. Zudem kam Star-Receiver DJ Moore in einem Blockbuster-Trade mit den Carolina Panthers, die dafür im Draft an erster Stelle picken durften, in die „Windy City“. Im Draft holte General Manager Ryan Poles in Darnell Wright an 10. Position noch einen erstklassigen Pass-Protecting-Tackle.

Selbst vor all diesen Verstärkungen war Fields vor seiner dritten Saison für mich ein Breakout-Kandidat, zeigte er doch in seinem zweiten NFL-Jahr klare Verbesserungen als Passer. Mit Moore, Tonyan und Darnell Mooney hat der 24-Jährige jetzt ausreichend Waffen um sich herum, um sich erstmals in den Pro Bowl zu spielen. Zudem wird die Bears-Offense an sich ausgeglichener und nicht mehr auf zehn bis zwölf Fields-Runs pro Spiel angewiesen sein, um Punkte zu erzielen.

Rashaad Penny, Runningback, Philadelphia Eagles


Die Eagles haben mit Miles Sanders ihren Starter aus der Vorsaison nach Carolina ziehen lassen und dafür Penny als günstigen Ersatz für ein Jahr (1,4 Mio. Dollar) aus Seattle geholt. Zwar stand der gefühlt dauerverletzte Penny in seiner bisherigen Karriere nur bei 42 von möglichen 82 Partien auf dem Rasen, doch wenn er gesund war, zählte er stets zu den besten Runnern der gesamten Liga. 2021 etwa führte Penny die NFL in Yards pro Carry (6,3) an.

Falls es der 27-Jährige in diesem Jahr schafft, endlich einmal gesund zu bleiben, könnte er hinter der starken Offensive Line in Philadelphia seine stärkste Saison bislang spielen – und sich damit wieder für einen langfristigen Vertrag empfehlen, in Philadelphia oder an einer anderen Stelle. Boston Scott und Kenneth Gainwell sollten keine große Gefahr für die Lead-Rolle Pennys darstellen. Er muss nur damit rechnen, dass ihm Jalen Hurts wohl den einen oder anderen Touchdown in der Redzone vom Stat-Sheet „klauen“ wird.

Jameson Williams, Wide Receiver, Detroit Lions


Williams konnte als Rookie noch nicht zeigen, was er drauf hat, weil er sich von einer Kreuzbandverletzung erholte. Er begann die 2022er-Saison auf der Injured-Reserve-Liste und feierte sein NFL-Debüt erst in Woche 13. In seinen sechs Spielen stand Williams daraufhin nie mehr als 18 offensive Snaps auf dem Rasen, aber zeigte mit einem 41-Yard-Touchdown-Catch gegen die Vikings in Woche 14 und mit einem 40-Yard-Run gegen die Bears in Woche 17 bereits sein Big-Play-Potenzial.

Er könnte in der Lions-Offense das ideale Pendant zu Amon-Ra St. Brown bilden, der sich eher einen Namen als Possession-Receiver gemacht hat. Detroit hatte bereits im Vorjahr die achtbeste Pass-Offense laut Pro Football Reference und bekommen jetzt einen Wideout hinzu, der auf dem College in Alabama unglaubliche 19,8 Yards pro Catch im Durchschnitt holte. Eine 1.000-Yard-Saison ist für Williams meiner Meinung nach keinesfalls ausgeschlossen.

Jordan Davis, Defensive Tackle, Philadelphia Eagles


Mit Javon Hargrave, der die Eagles in der Offseason in Richtung San Francisco verlassen hat, hat der amtierende NFC-Champion einen wichtigen Teil seiner Front Four verloren. Glücklicherweise hat Philadelphia mit Jordan Davis bereits einen passenden Ersatz im Team. Alle Welt redet über Jalen Carter, den die Eagles im Draft an 9. Stelle „gestohlen“ haben, doch Davis hat bereits NFL-Erfahrung und stammt ebenfalls aus der so starken College-Defense der Georgia Bulldogs.

Mit seiner imposanten Größe von 1,98 Metern und seinem nicht weniger beeindruckenden Gewicht von 152 Kilogramm sollte Davis in der Lage sein, Eins-gegen-Eins-Duelle an der Line of Scrimmage für sich zu entscheiden. Er profitiert dabei natürlich auch von seinen Nebenleuten wie Haason Reddick, Brandon Graham und Josh Sweat, die im Vorjahr allesamt mindestens elf Sacks holten. Davis hat das Talent, gepaart mit dem Supporting-Cast, um sich 2023 als einer der besten Defensive Tackle der NFL zu etablieren.

Azeez Al-Shaair, Linebacker, Tennessee Titans


Die Titans haben in dieser Offseason unterschätzte Linebacker ausgetauscht, indem sie David Long Jr. an die Dolphins abgaben, dafür aber im Gegenzug mit Al-Shaair einen echten Rohdiamanten aus San Francisco holten. Im Jahr 2021 kam der 25-Jährige in 13 Starts auf 102 Tackles (neun TFL), zwei Sacks, fünf Pass-Breakups, eine Interception, einen Forced Fumble und eine Fumble Recovery. Im Vorjahr ersetzte er zudem Dre Greenlaw erstklassig.

Al-Shaair ist ein klassischer Three-Down-Linebacker, der bei den Titans nun endlich die Chance hat, als „Nummer Eins“ einer Defense zu glänzen. Er wird gegenüber von Monty Rice starten, einem Drittrundenpick aus dem Jahr 2021, der bisher bei nur 10 von 23 Karriereauftritten in der Startformation stand. Als undrafted Rookie in San Francisco gestartet, sehe ich die Chancen hoch, dass Al-Shaair am Ende des Jahres zumindest im Pro Bowl steht, wenn nicht sogar mehr.

Kyle Hamilton, Safety, Baltimore Ravens


In dieser Offseason haben die Ravens einen ihrer Starting-Safeties, Chuck Clark, nach New York zu den Jets abgegeben. Damit wird Hamilton, dem 2022er-Erstrundenpick, wohl eine größere Rolle zukommen. In seiner Rookiesaison haben die Ravens Hamilton noch überall auf dem Feld eingesetzt, 2023 wird der 22-Jährige wohl eine eher traditionelle Safety-Rolle neben Marcus Williams haben – auch wenn Defensive Coordinator Mike McDonald sich die Flexibilität Hamiltons sicher weiterhin oft zunutze machen wird.

Als Rookie kam Hamilton in einer reduzierten Rolle auf 62 Tackles (vier TFL), zwei Sacks, fünf Pass-Breakups und einen Forced Fumble. Er kann auf allen Leveln der Defense in Playmaker sein und es wäre sehr überraschend, wenn er im kommenden Jahr nicht bei mindestens 90 Prozent der defensiven Snaps auf dem Rasen steht. Wegen seiner Playmaker-Fähigkeiten bei allen drei Downs, ist Hamilton nicht nur für mich ein heißer Anwärter auf den Pro Bowl und eine echte Breakout-Saison.


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