Farben, an die sich die deutschen Football-Fans gewöhnen müssen: die Potsdam Royals. Credits: IMAGO / Beautiful Sports

Das 65:26 der Potsdam Royals über Rekordmeister New Yorker Lions aus Braunschweig war mehr als nur ein sachter Hinweis darauf, dass die Brandenburger in dieser Saison das heißeste Eisen der beiden Nord-Staffeln in der German Football League sind.


Es sah nach Topspiel aus. Tabellenführer Potsdam war zu Gast bei Verfolger Braunschweig. Beide Teams waren zu diesem Zeitpunkt noch ungeschlagen, doch trugen die Braunschweiger die Last zweier Unentschieden mit sich rum. Ein Sieg gegen Potsdam würde das Kräfteverhältnis, das jahrelang in der GFL galt, wieder begradigen. Durch einen Sieg im direkten Duell wären die Lions wieder die Nummer eins im Norden.

Doch danach sah es maximal ein Spielviertel aus, in dem die Braunschweiger durch einen Touchdown von Runningback Crusoe Gongbay in Führung gingen. Ab dem zweiten Viertel wurde das Duell um Platz eins im Norden dann zu einer klaren Angelegenheit. Allen voran Chris Helbig drückte dem Spiel seiner Potsdamer den Stempel auf. Der Quarterback erlief im Spielverlauf vier eigene Touchdowns und erwarf drei weitere. Da verblasste selbst das zuvor vielbeachtete Comeback von Runningback-Legende David McCants im Trikot der Braunschweiger.



Erfolgsgarant der besten durchschnittlichen Scoring Offense der gesamten GFL ist aber Helbig. Der 24-Jährige US-Amerikaner erwarf die meisten Yards und meisten Touchdowns in der bisherigen Saison. Seine Trainer, allen voran Head Coach Michael Vogt, sind davon wenig überrascht, hatte Helbig doch schon zu College-Zeiten mit herausragenden Statistiken geglänzt, unter anderem erwarf er in insgesamt 26 Spielen seiner College-Karriere für die Southern Utah University und das Butler Community College fast 6000 Yards und insgesamt 51 Touchdowns.

Am meisten profitiert davon Jared Wolfe. Der Wide Receiver fing schon Pässe für 1022 Yards und liegt im Liga-Ranking damit satte 200 Yards vor seinem auf zwei platziertem Verfolger Brandon Polk – übrigens ebenfalls Potsdam Royals. Die Royals haben sich spätestens mit dem Erfolg beim früheren Serienmeister Braunschweig zum Topfavoriten auf den Einzug in den German Bowl gemacht.

 

Royals gegen Unicorns im German Bowl?

Stoppen können sie in dieser Form wohl nur die Schwäbisch Hall Unicorns aus dem Süden. Da beide Teams mutmaßlich mit dem 1st Seed ihrer Conferences in die Playoffs starten werden, können die Royals und die Unicorns frühestens im German Bowl aufeinandertreffen. Das wäre dann auch der perfekte Moment zur Revanche. Im Vorjahr endete das bis dato erfolgreichste Jahr der Royals im Playoff-Halbfinale bei den Unicorns.

Um den viermaligen Deutschen Meister allerdings zu schlagen, muss sich die Defense noch steigern. Während die Offenses beider Teams auf gleichem Niveau agieren, haben die Haller aktuell auch die zweitbeste Defense der Liga, während die Potsdamer Verteidigung nur im GFL-Mittelfeld rangiert. Aber bis zu einer etwaigen Teilnahme am German Bowl sind ja auch noch zweieinhalb Monate Zeit.
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Dirk Kaiser
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