Die starke Western Conference: Favoriten unter sich? - Fotos: Imago/Collage TD24

Die Western Conference gilt vor Saisonbeginn als das Power House der ELF. Champion von 2021, zweifacher Finalteilnehmer, zwei gehypte Teams und nur ein scheinbar abgeschlagenes Sorgenkind.

Es gibt nicht viele ELF-Fans, die in der Western Conference mindestens einen Bowl-Teilnehmer, wenn nicht sogar den nächsten Champion sehen. Doch werden sich die Teams auch gegenseitig Siege streitig machen und womöglich schafft es so nur eine Mannschaft in die Playoffs. Doch wer wird das sein?

Sea Devils: Titel im dritten Anlauf?

Die Hamburg Sea Devils sind eine der besten Mannschaften in der ELF und gehören zu den Favoriten für die Saison 2023. Nach zwei aufeinanderfolgenden Finalteilnahmen sind die Seeteufel auf der Suche nach ihrem ersten Titel und werden alles daransetzen, diesen zu gewinnen. Eine der wichtigsten Verstärkungen für die Sea Devils in dieser Saison ist Quarterback Preston Haire. Der 25-jährige Texaner spielte an der Byron Nelson High School und anschließend an der Oklahoma Baptist University, wo er zahlreiche Auszeichnungen erhielt und mehrere Karriererekorde brach. Haire ist ein vielseitiger Quarterback mit einer starken Armkraft und einer hervorragenden Laufleistung, der sowohl in der Pocket als auch außerhalb effektiv sein kann.

Auch Wide Receiver Malik Stanley wird für die Hamburg Sea Devils in dieser Saison eine wichtige Rolle spielen. Der US-Amerikaner ist bekannt für seine Größe, Schnelligkeit und seine Fähigkeit, den Ball sicher zu fangen. Nach beeindruckenden Leistungen in der Saison 2022 bei den Wrocław Panthers wurde er ins ELF All-Star Second Team gewählt und wird nun versuchen, sein Können auch bei den Sea Devils unter Beweis zu stellen. Mit Stanley, und Spielern wie Johann Heuck, Benjamin Mau und Keanu Morgan haben die Sea Devils ein beeindruckendes Wide-Receiver-Corps, das in der Lage sein wird, die Defense der Gegner vor schwierige Herausforderungen zu stellen.

Eine wichtige Verlängerung für die Offensive der Sea Devils ist Tight End Levi Kruse. Der 26-jährige Kruse kehrte nach einem kurzen Aufenthalt in der CFL zu den Sea Devils zurück und wird dazu beitragen, dass die Offensive noch effektiver ist. Die Augen sind vor allem auf das Spiel am 11. Juni gerichtet, wenn die Devils Rhein Fire empfangen. Nicht nur sportlich darf sich der Fan auf einen spektakulären Kampf der Giganten freuen, sondern auch im Entertainment-Bereich ist viel geboten. Die Sea Devils mieten für dieses Ereignisse das große Volksparkstadion, für das bereits über 20.000 Tickets verkauft wurden sind. Hochrechnungen zufolge darf mit über 30.000 Menschen gerechnet werden. Ein neuer Rekord, den es dann erstmal zu brechen gilt.

Die Defensive der Sea Devils war in den vergangenen Jahren eine der besten in der Liga und wird voraussichtlich auch in dieser Saison wieder stark sein. Obwohl die Abgänge von Kasim Edebali und Miguel Boock Verluste für die Mannschaft darstellen, ist die Defensive Line noch immer eine solide Einheit, angeführt von Spielern wie Jan-Phillip Bombek, Yeboah Evans und Berend Grube. In der Secondary ist Deion Harris eine gute Verstärkung, der aufgrund seiner Erfahrung und Fähigkeiten dazu beitragen wird, dass die Sea Devils in dieser Saison noch sicherer gegen den Pass spielen können. Harris spielte am College für die North Dakota Fighting Hawks und erhielt im Mai 2019 einen Vertrag bei den Washington Redskins (jetzt Washington Commanders) in der NFL, der vor Saisonstart aufgelöst wurde. Nach Stationen in der CFL und XFL versucht er nun in der ELF voll durchstarten.

Rhein Fire: Der Favorit in der ELF-Saison 2023

Rhein Fire geht mit viel Elan und vor allem mit großen Erwartungen in die zweite Saison der European League of Football. Nachdem das Düsseldorfer Franchise in der letzten Saison knapp die Playoffs verpasst hatte, hat sie ihre Offensive und Defensive massiv verstärkt und ist bereit, um den Titel mitzukämpfen. Das Ziel der Saison: den ELF-Pokal im eigenen Stadion zu holen. Am 4. Juni startet Rhein Fire gegen Frankfurt Galaxy mit einem Heimspiel in die Saison. In der letzten Saison konnten sie das Frankfurter Team zweimal in der letzten Minute besiegen. Doch es wird sicherlich nicht einfach werden, da sowohl Frankfurt als auch die anderen Gegner der Western Conference starke Konkurrenten sind, die mächtig zugelegt haben.

Um erfolgreich zu sein, hat Rhein Fire seine Coaches und Spieler massiv verstärkt. Jim Tomsula hat seinen Vertrag als Head Coach unbefristet verlängert, während Andrew Weidinger, der letztjährige Coach of the Year von den Barcelona Dragons, als Offensive Coordinator verpflichtet wurde. Richard Kent, der letzte Saison bei den Leipzig Kings unter Vertrag stand, übernimmt die Position des Defensive Coordinators. Mit diesen erfahrenen Trainern können die Fans ein neues Spiellevel in Duisburg erwarten. Die Mannschaft von Rhein Fire zeichnet sich durch ihre regionale Verbundenheit und ihre große Fanbase aus. Die Schauinslandreisen-Arena Duisburg war letzte Saison das Stadion mit den meisten Fans während der Regular Season. Auch in dieser Saison wird die Fanmenge das Team unterstützen und ihm einen Vorteil gegenüber anderen Teams verschaffen.

Mit sinnvollen Neuverpflichtungen und Vertragsverlängerungen hat Rhein Fire den Kader verstärkt. Die eh schon starke Offensive Line wurde erweitert durch den ELF-Champion und zweifachen ELF-All-Star Joachim Christensen von der Galaxy, Leander Wiegand von den Centurions und Yasir Raji von den Potsdam Royals, um dem neuen Star-Runningback Glen Toonga Lücken zu geben und Quarterback Jadrian Clark noch mehr Zeit zu verschaffen. Nathaniel Robitaille wurde als Wide Receiver Nummer eins gehalten und der 2021er ELF-Champion Anthony Mahoungou wurde als weitere wichtige Anspielstation verpflichtet. Besonders in der Defensive musste Rhein Fire an einigen Stellen nachbessern. In der Saison 2022 gehörten sie zu den schwächsten Teams, wenn es um Sacks ging. Um dies zu verbessern, konnten prominente Namen wie Barcelonas Sack-Leader Alejandro Fernandez sowie das Tackle- und Sack-Tandem der Centurions Flamur Simon und Marius Kensy verpflichtet werden. Als Kicker wurde der Fußballspieler Sebastian Van Santen verpflichtet, dem die Verantwortlichen von Rhein Fire aufgrund seiner starken Schusskraft vertrauen. Als Backup auf der Kicker-Position können sie wieder auf Defensive Back René Hanßen und Punter Maximilian Eisenhut zurückgreifen, die dies auch letzte Saison einige Male übernommen haben.

Das Zusammenspiel der Spieler ist jedoch mindestens genauso wichtig wie die individuelle Qualität. Co-Owner Martin Wagner berichtet bei Twitter, dass er in seinen 34 Jahren Football noch nie ein Team mit besserer Teamstimmung gesehen habe. "Ich glaube, wir haben die perfekte Mischung von Spielern und Coaches gefunden. Und unser Spaßbeauftragter (gleichzeitig OC) macht ebenfalls einen guten Job. Die Spieler scheinen jedenfalls auch neben dem Platz nicht ohneeinander zu können und treten meistens in Rudeln auf." Alles in allem ist Rhein Fire gut gerüstet. Mit ihren hochkarätigen Neuverpflichtungen, einem starken Coaching-Team, der enthusiastischen Unterstützung ihrer Fans und ihrer Kameradschaft untereinander kann die Saison kommen, und die Fans dürfen sich auf spannende Spiele freuen. Rhein Fire ist der absolute Favorit auf den Titel und wird alles daran setzen, diesen in dieser Saison zu gewinnen.

Frankfurt Galaxy: Mindestens zurück in die Playoffs

Frankfurt Galaxy geht gestärkt in die neue ELF-Saison und will es dieses Mal unbedingt in die Playoffs schaffen. Nach einer Saison voller Verletzungen im letzten Jahr sind Head Coach Thomas Kösling und Offensive Coordinator Patrick Griesheimer zuversichtlich, dass ihr Team im dritten Jahr der Liga wieder ein ernsthafter Anwärter auf die begehrte ELF-Trophäe sein wird. Der erste Schritt, um dieses Ziel zu erreichen, war die gezielte Verstärkung des Kaders. Neben Reece Horn, der bereits letzte Saison zu den Top-Receivern der Liga gehörte, konnten die Frankfurter weitere namhafte Spieler für die Wide Receiver-Position verpflichten. Mit Jakeb Sullivan steht zudem einer der besten Quarterbacks der Liga im Kader.

"Unser Ziel ist es, den Championship Titel zu gewinnen", sagte Kösling. "Wir haben uns punktuell verstärkt, um den Abgang einiger Leistungsträger zu kompensieren. Wir wollen uns Schritt für Schritt nach vorne arbeiten und hoffen, am Ende um den Titel mitspielen zu können." Auch die Defensive des Teams wurde verstärkt. Spieler wie Karlis Brauns, Sebastian Gauthier, Louis Achaintre und Wael Nasri waren schon letzte Saison wichtige Bestandteile der Mannschaft. Nun kommen mit Jamalcolm Liggins und BerDale Robins zwei erfahrene Amerikaner hinzu. Der Franzose Tony Anderson vervollständigt die Verstärkungen der Defensive.

Die Galaxy hat in der letzten Saison eine positive Bilanz von acht Siegen und vier Niederlagen erzielt, aber den Einzug in die Playoffs knapp verpasst. "Wir haben in der letzten Saison gesehen, dass man auch mit einer guten Bilanz vorzeitig ausscheiden kann", erklärte Kösling. "Dieses Jahr werden wir mental stärker sein und uns noch besser vorbereiten. Wir nehmen die Conference als Herausforderung an und wollen uns in jedem Spiel beweisen. Die Road to Elf Bowl III wird allerdings kein Spaziergang. Rhein Fire, die Paris Musketeers, Cologne Centurions und Hamburg Sea Devils gehören zu den größten Herausforderungen in der Conference. Dabei hat Frankfurt noch eine Rechnung mit Rhein Fire offen, die sie im letzten Jahr nicht besiegen konnte.

Nun gilt es für die Hessen, sich auf die Saison vorzubereiten und hart zu arbeiten, um diese Herausforderungen zu meistern. Mit einem starken Kader und dem erfahrenen Trainergespann um Kösling und Griesheimer haben sie alle Voraussetzungen für eine erfolgreiche Saison. Am Ende wird es jedoch darauf ankommen, wie gut das Team auf dem Platz harmoniert und wie es mit Rückschlägen umgeht.

Paris Musketeers - Starke Newcomer

Die Paris Musketeers treten in diesem Jahr als eines der vielversprechendsten neuen Teams in der ELF an. Sie haben eine beeindruckende Gruppe von talentierten und erfahrenen Spielern aus der französischen Nationalmannschaft und der europäischen Football-Landschaft zusammengestellt, die bereit ist, sich in der Liga zu behaupten. An der Spitze der Offense steht der amerikanische Quarterback Zach Edwards, der in der letzten Saison ELF Passing Leader war. Mit dem zweite A-Spot Kyle Sweet haben die Musketeers auch den ELF Offensive Player of the Year der Saison 2022 in ihren Reihen. Die beiden gelten als eines der besten Quarterback-Receiver-Duos der Liga und gleichzeitig auch einer der Steals der Offseason.

Sweet hat sich als einer der Top-Receiver in Europa etabliert und wurde zum ELF Receiving Yards Leader, nachdem er fast 1600 Yards und 15 Touchdowns erzielt hatte. Zusammen mit dem französischen Wide Receiver Rémi Bertellin, den Edwards bereits aus der Saison 2021 kennt, werden sie zu einer tödlichen Kombination für jede gegnerische Defense. Das Runningback-Team der Musketeers wird von Jason Aguemon und Jason Bofunda geleitet und wird auch zur Stärke der Offense beitragen.

Die Paris Musketeers haben auch in der Defense einige starke Spieler verpflichten können. Pass Rusher Giovanni Nanguy ist einer der besten seiner Art und wird die gegnerischen Quarterbacks unter Druck setzen. Er wird von Stanley Zeregbe unterstützt, der in der Vergangenheit schon in Deutschland erfolgreich war. Defensive Back Amir Kilani bringt jede Menge Erfahrung auf internationaler Ebene mit und wird der Secondary die Stabilität geben, die sie benötigt.

Alles in allem haben die Musketeers alles, was sie brauchen, um in der ELF erfolgreich zu sein. Mit einem der besten Quarterback-Receiver-Duos der Liga und einer starken Verteidigung, die von erfahrenen Spielern angeführt wird, können die Musketeers in dieser Saison für Überraschungen sorgen. Es herrscht kein Zweifel darüber, dass sie ein starkes Team sein werden und die Fans sich auf großartigen Football gefasst machen können.

Cologne Centurions: Kann das Sorgenkind mithalten?

Die Cologne Centurions gehen mit gemischten Gefühlen in die neue Spielzeit. Nach einer enttäuschenden Saison 2022, in der man nur drei Siege einfahren konnte und am Ende den vorletzten Platz in der Southern Conference belegte, haben die Kölner in der Offseason kräftig bei den Imports aufgerüstet. Doch ob dies ausreicht, um in einer starken Western Conference konkurrenzfähig zu sein, bleibt abzuwarten. Die Verpflichtung von Dylan Jacob als Quarterback war sicherlich ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung. Der US-Amerikaner hat bereits internationale Erfahrung gesammelt und wurde in der vergangenen Saison zum besten Spieler der zweiten französischen Liga gewählt. Jacob bringt nicht nur eine gute Armstärke und Genauigkeit mit, sondern auch Führungsqualitäten und eine positive Einstellung. Er wird sicherlich einer der Schlüsselspieler der Centurions in dieser Saison sein.

Doch auch abseits des Quarterbacks hat das Team aus Köln Veränderungen vorgenommen. Die Verpflichtung von einigen guten Imports wie Linebacker Zachary Blair, Defensive Back Chad Walrond und Wide Receiver Kris Wedderburn sowie einigen guten deutschen Spielern wie Sven Appelt, Tom Kleinmann und Runningback Gerald Ameln sorgen für eine solidere Mannschaft. Auch der langjährige Fanliebling Paul Lenhardt und der Kicker Jens Appelt haben ihre Verträge verlängert. Kicker und Punter Daniel Schuhmacher ist nach einem Jahr bei Rhein Fire und den Potsdam Royals zurück in Köln.

Allerdings müssen die Rheinländer auch den Verlust einiger wichtiger Spieler verkraften. Receiver Quinten Pounds und Quarterback Jan Weinreich haben das Team verlassen und mussten ersetzt werden. Auch der Abgang von Defense Spielern wie Marius Kensy, Flamur Simon und Julian Völker wird schwer wiegen.

Insgesamt sieht das Team der Centurions aber konkurrenzfähiger aus als anfangs erwartet. Doch auch die Interconference Spiele gegen die Leipzig Kings und Prag Lions werden kein Selbstläufer sein, auch wenn hier die besten Chancen auf Siege bestehen. Es wird davon abhängen, wie schnell sich das neue Team um Quarterback Jacob einspielt und wie gut es gelingt, die Stärken der einzelnen Spieler zu nutzen. Wenn das Team aus Köln als Einheit auftritt und hart arbeitet, ist sicherlich auch der ein oder andere Überraschungssieg möglich.

Western Conferece Powerranking

  1. Rhein Fire
  2. Frankfurt Galaxy
  3. Hamburg Sea Devils
  4. Paris Musketeers
  5. Cologne Centurions
Über den/die Autor/in
Markus Schulz

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